Erstellt von Ehrenvorstand Bernhard Jakob aus vorhandenen Unterlagen und Erinnerungen.
Die schweren Gründerjahre 1958 – 1963
Nach dem erfolgreichen Gründungsfest kehrte der Alltag beim neuen Verein ein. Die Sängerabteilung unter der Leitung von Ernst Sauerwein sen. hatte bereits am 29. Juni 1958 beim Sängerfest in Tuchenbach ihren ersten öffentlichen Auftritt und erhielt für die Sangesdarbietungen großen Beifall und Anerkennung.
Mit 2 Mannschaften startete die Fußballabteilung in die Ende August 1958 beginnende Saison. Der von der US-Army frisch planierte Platz war unbespielbar und brauchte unbedingt Schonung damit eine Grasnarbe anwachsen konnte. So musste eine Ersatzspielmöglichkeit gefunden werden. Vereinswirt Georg Decker stellte seine große Wiese mitten im Zenngrund unterhalb des Ortes zur Verfügung, so dass dort die Vorrundenheimspiele durchgeführt werden konnten. Die Linien wurden meist mit Sägespänen gestreut, die von Sägewerken und verschieden Landwirten zusammengebettelt wurden. Außerdem stellte sich heraus, dass kein vernünftiger Spielball vorhanden war, so daß für DM 13,00 (so steht es im VS-Protokoll) ein Lederball angeschafft wurde. Der Kauf von 2 Trainingsbällen wurde aus Sparsamkeit abgelehnt. Zum ersten Punktspiel der im Laubendorfer Wiesengrund kam als Gegner der SSV Unteraltenbernheim, der mit 7:2 besiegt werden konnte.
Die zweite Mannschaft gewann ebenfalls ihr Spiel; das Ergebnis ist mir allerdings nicht bekannt. Ich erinnere mich noch, dass bei der II. Bruno Schlenz im Tor stand, der legendäre Torwart des „alten SV Laubendorf“. Der Auftakt war also gelungen; nun tauchte die Frage auf, wie kommen wir zu den Auswärtsspielen (u.a. nach Weigenheim, Gutenstetten, Sugenheim, Baudenbach, Lenkersheim usw). Kein Spieler war Besitzer eines PKW. So mietete der Verein öfters zu den Auswärtsspielen einen Bus der Fa. Weißmantel aus Jobstgreuth. Die Spieler und die mitfahrenden Zuschauer bezahlten ihren Fahrpreis. Der Verein erstattete jeden Spieler DM 1,00 als Fahrtkostenzuschuss. Wir Buben, diejenigen die von Zuhause aus nicht mitfahren durften, standen dann Sonntagmittag vor dem Gasthaus Decker und beobachteten die Abfahrt. Ebenso warteten wir am Abend oft ungeduldig auf die Rückkehr. Manches mal sehr lange, denn nach dem Spiel wurde beim Gegner im Vereinslokal eingekehrt. Selbstverständlich gingen die meisten nach Busankunft zum „Schorsch“ um das Spiel nochmals Revue passieren zu lassen. Wir Kinder schlichen uns dann an ein Fenster der Gastwirtschaft und hörten der Diskussion zu, die manchmal auch ausartete.
Im 2. oder 3. Heimspiel erlitt der junge Verein den „ersten Schock und Schicksalsschlag“. Im Spiel der 1. Mannschaft, ich meine gegen den FC Neustadt/Aisch brach sich unser schneller Linksaußen „Hartl Etzel“ nach einem Zusammenprall mit dem Neustädter Torhüter Zepf(?) das Schien- und Wadenbein. Die Aufregung war für alle – Spieler und Zuschauer – sehr groß. Es dauerte lange bis ein Sanitätsauto kam, den Spieler versorgte, der immer noch auf der Wiese lag, aber einige Zigaretten rauchte, bis er ins Krankenhaus abtransportiert wurde.
Laubendorf beendete dann das Spiel, das nach der langen Unterbrechung weiterging, mit 10 Mann. Erinnern kann ich mich auch noch an ein Spiel der Ersten Mannschaft gegen Diespeck. Die Aischgründer hatten 2 richtige „Bullen“ in ihrem Team. Einer spielte hinten, der andere vorne im Sturm. In der Halbzeit (oder vielleicht auch nach dem Spiel) sprangen beide in voller Spielkleidung in die vorbei fließende Zenn und badeten darin. Überhaupt das Umziehen und Waschen. Die Spieler zogen sich alle vor dem Spiel in der Gastwirtschaft (Saal oder Nebenzimmer) um, liefen zum Sportplatz und nach dem Spiel wieder zurück. Im Hof des Gasthauses war eine kleine Wanne oder Waschschüssel und ein Schlauch aus der Wasserleitung die einzige Möglichkeit sich zu waschen. Bei großer Kälte wurde sich auch im warmen Kuhstall gewaschen. Beschwert hat sich darüber keiner. Denn Sportheime, wie heute üblich, gab es damals noch nicht. Im Winter wurden ein oder zwei Spiele auf der Wiese von Georg Popp, Lohe (Jaroszewski) ausgetragen, dort wo heute die Loher Kläranlage steht. Der Pachtpreis für die Wiese betrug 60 DM. Dieser Spielort war aber sehr schlecht, denn der Untergrund war nass und weich, so dass der „Platz“ bald wie ein durchgepflügter Acker aussah.
So mussten die restlichen Rückrundenspiele bereits wieder am Hochholzberg ausgetragen werden. Obwohl die Vorstandschaft etliches unternahm, war der Platz bald in einem sehr schlimmen Zustand. So forderte die Gemeinde Laubendorf als Nutzer für den Schulsport den Verein im Protokoll➚ auf, den Platz wieder in einem ordentlichen Zustand zu versetzen. Am Ende der Saison hatte die 1. Mannschaft den 6. Platz von 10 Mannschaften erreicht; auch die 2. Mannschaft die weniger Spiele absolvierte war mit ihrem Abschneiden zufrieden. Zum Saisonabschluss wurde der Verein zu einem Pokalturnier nach Unteraltenbernheim eingeladen. Pokalturnier waren zu dieser Zeit ein „richtiger Renner“, wo es viele Zuschauer gab. Die Turniere mit meist 4 Mannschaften fanden stets an einem Sonntag statt; vormittags waren die 2 Ausscheidungsspiele; nachmittags das Spiel um den 3. Platz und zum Schluß das Endspiel. Die Spiele gingen jeweils über 90 Minuten. Bei Unentschieden gab es 2 x 15 Minuten Verlängerung. Im ersten Spiel besiegte der SFL den Gastgeber klar mit 6:1. Das Endspiel endete nach Verlängerung 3:3. (Anlage) Durch Losentscheid gewannen wir dann das Turnier und freute sich sehr darüber. Die stolzen Sieger – Richard Hörlein, Erwin Süß, Kilian Weiland, Ernst Wabra, Hans Etzel, Hans Kress, Walter Felsensteiner, Franz Pickl, Michael Haubner, Ernst Redlingshöfer, Helmut Brunnhübner, Günter Scherb und Karl Endisch – zogen mit Pokal beim Schorsch ein und feierten kräftig den Sieg. (Statistik Fussballjahr 1959 1. Mannschaft)➚ (Statistik Fussballjahr 1959 2. Mannschaft)➚
Auch die Finanzen des Vereins entwickelten sich durch enorme Sparsamkeit und neben den Beiträgen durch zusätzliche Veranstaltungen ( Faschingsball, Frühlingsball, Sommernachtsball, Theateraufführung, Kappenabend, etc), die alle im Vereinslokal „Rotes Roß“ stattfanden, gut. Der Kassenbestand betrug am 31.1958 DM 1.577,00 wobei der SFL 109 Mitglieder hatte.
Am 30. Mai 1959 hatte die Sängerabteilung unter der Leitung von Chorleiter Sauerwein, der übrigens eine monatliche Entschädigung von DM 30,00 erhielt, wieder einen starken Auftritt beim Gruppenchor – Leistungssingen in Langenzenn. Überhaupt die Sängerabteilung. Sie war in den Anfangsjahren oft der ruhende Pol im manchmal doch hektischen und hitzigen Vereinsleben. So findet man in den Unterlagen über die 2. Saison folgende Aussage des damaligen Spielleiters. „Die Spielmoral ist derzeit schlecht. Besonders am letzten Sonntag war es wieder einmal besonders schlimm; es wurde ständig gemeckert und geschimpft und es fielen nicht immer schöne Worte. Die Zuschauer möchten doch ein Spiel sehen und sich nicht über die „Sturköpfigkeit der Spieler“ ärgern. Nach wie vor waren die äußerst schlechten Platzverhältnisse ein großes Thema.
Es wurde zwar Humus anfahren lassen; auch die Landwirte verteilten ihre Dreschabfälle, die voll Samenkörner und Unkraut waren, auf dem Platz. Aber es half nicht viel, besonders wenn es mal regnete. So wurde u.a. ein Heimspiel sogar beim TSV Langenzenn absolviert, wobei sich unser „Patenverein“ nicht scheute, die Hälfte der Einnahmen, es waren DM 10,40 sowie DM 5,00 für den Platzwart zu vereinnahmen. Erneut nahm der SFL an Pokalturnieren in Unteraltenbernheim, wo man wieder Sieger wurde, und am 2.8.1959 in Egenhausen teil, bei dem der 3. Platz erkämpft werden konnte. Die Einladungen➚ wurden handgeschrieben! Am 16.08.1959 waren 2 Vorbereitungsspiele gegen TSV Langenzenn II und III angesetzt. Dabei brach sich Erwin Süß nach einem unglücklichen Zusammenprall das Schien- und Wadenbein. Ein weiterer großer Schock für den ganzen Verein, der dazu führte, dass ein paar Spieler ihre Laufbahn beendeten. Das erste Punktspiel der Saison 1959/60 verlor man beim TSV Markt Erlbach nach skandalöser Schiedsrichterleistung mit 2:1. Hier der Bericht des Schiedsrichter➚ und die Stellungnahme unseres Vereins➚. Zum Ende dieser Saison war man Vorletzter von 11 Mannschaften.
Bei der Halbjahresversammlung im Juli 1959 wurde von Mitgliedern beantragt, dass am Sportplatz ein Geräteschuppen sowie eine Umkleidemöglichkeit geschaffen wird. Der Plan wurde jedoch nicht weiter verfolgt. Die Vorstandschaft wurde jedes Jahr neu gewählt. Aber im Großen und Ganzen gab es wenig personelle Veränderungen. Vor allem der unermüdliche 1. Vorstand Alois Liebscher, der zuverlässige und sparsame Kassier Ernst Kreuzer, Helmut Kellermann als genauer Schriftführer, Konrad Andres als Gesangsabteilungsleiter, Spielleiter war zunächst Michael Haubner, dann aushilfsweise Walter Felsensteiner und Hans Kress. Auch „Mattes Tiefel, der über sein Amt als 2. Kassier hinaus für seinen SFL enorm viel leistete und immer zur Stange hielt waren feste Bestandteile der Vorstandschaft.
Der Kassenbestand betrug zum Jahresende 1959 DM 1.691,00 und der Verein hatte 131 Mitglieder. Im Jahr 1959 wurden 28 Punktspiele und 27 Freundschaftsspiele ausgetragen. Dabei hatte Ernst Redlingshöfer mit 41 Spielen die meisten Einsätze, vor Hans Kress mit 38 und W. Felsensteiner und E. Wabra mit je 30 Spielen.
Das Jahr 1960 begann turbulent. Durch die im März stattfindeten Kommunalwahlen, bei denen Fritz Kolb aus Laubendorf anstelle von Leonhard Düll aus Heinersdorf zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Laubendorf gewählt wurde, gab es einen Riß im Vereinsleben und etliche Mitglieder, vor allem aus Heinersdorf, traten aus dem Verein aus. Dies spürte vor allem die Sängerabteilung. Trotzdem nahm sie nach umfangreichen Proben am Fränkischen Sängerfest in Würzburg teil , was zum großen Teil ein Verdienst des Chorleiters war. Am 30. Oktober 1960 fand die Jahreshauptversammlung der Aurach-Zenngruppe in Laubendorf statt. Probleme gab es immer wieder bei den Singproben am Freitag im Vereinslokal, da gleichzeitig die Fussballer ihre Spielersitzung im Nebenzimmer hatten und dort es öfters sehr laut zuging, was natürlich den Ablauf der Proben störte.
Bei den Fussballern versuchten einige Ihr Glück bei Nachbarvereinen, alle kamen aber bald wieder reumütig zurück. Mit den gegnerischen Mannschaften konnte man meist mithalten und kassierte oft nur knappe Niederlagen. 1960 wurden 36 Spiele und 3 Pokalturniere absolviert. Alle Spiele machten Hans Kress und Ernst Redlingshöfer mit, vor Werner Oswald, Hermann Volke und Georg Schmidt. Torschützenkönig wurde wieder Ernst Redlingshöfer mit 28 Treffern.
Bei den Pokalturnieren wurde der SFL in Markt Erlbach und Lenkersheim Letzter; beim eigenen in Laubendorf, das trotz Strafandrohung➚ vom Landratsamt Fürth durchgeführt wurde man 3. Sieger. So endete die Saison 1960/61 mit dem 9. Platz von 12 Mannschaften. Das letzte Punktspiel sollte am 23. Mai in Laubendorf gegen SpVgg Baudenbach stattfinden. Doch leider wußte der SFL wegen eines Versäumnis des Spielleiters nicht Bescheid. So reiste der Gegner umsonst an, kassierte natürlich die Punkte und der SFL erhielt eine Verbandsstrafe von DM 23,00. Darüber regte sich der damalige Revisor Michael Pfund in der folgenden Hauptversammlung sehr auf und sagte, so was dürfe im Verein nie mehr vorkommen!!! Diese Versäumnis führte dann auch zum Rücktritt von Spielleiter Hans Kress aus Langenzenn, für den Karl Richter aus Laubendorf folgte. Leider war auch immer noch der schlechte Zustand des Platzes das Hauptthema bei den Vorstandssitzungen und in der Hauptversammlung. Es wurde viel geredet, beschlossen, aber relativ wenig ausgeführt. Der Kassenbestand wuchs vor allem wieder durch Ball- und Theatereinnahmen auf DM 2.172,00. Auch wurde beschlossen, dass die Vorstandschaft ab sofort auf die Dauer von 3 Jahren gewählt wird und nicht mehr wie bisher jährlich.
Die Schulbuben von Laubendorf, Lohe und Heinersdorf wollten natürlich öfters nachmittag auf dem Sportplatz herumbolzen, hatten jedoch meistens keinen geeigneten Ball. So mußten immer ein paar zum Ballwart des Vereins gehen (zuerst war es Herr Hirsch; er wohnte bei Kohl-Denzler, später dann zur Mutter von Werner Oswald) und um einen Ball bitten. Die Lederkugel war für uns eigentlich viel zu groß und zu schwer. Doch das tat der Begeisterung für das Fussballspiel keinen Abbruch. Der Ball musste am Abend dann zuverlässig wieder zurück gebracht werden, sonst gab es Ärger.
Das Jahr 1961 begann mit dem alljährlichen großen Faschingsball; erstmals wurde auch eine Tombola abgehalten. Der Erfolg zeigt sich im Kassenbuch: Eintritt DM 358,00, Tombola DM 150,00 abzüglich Musik der Kapelle Studtrucker, Langenzenn DM 170,00. Im Lauf des Frühjahrs wurden größere Mengen Humus angefahren und neu angesät, so daß sich der Zustand des Platzes langsam besserte.
Die Sängerfreunde gastierten in Zirndorf, wo sie für ihre Darbietungen die Beethoven-Medaille erhielten und beim 100-jährigen Jubiläum des Nachbarchores Heimadal Wilhermsdorf.
Die Fussballer starteten in die Saison 1961/62 mit einem eigenen Pokalturnier am 13. August 1961 – dem Tag des Mauerbaus in Berlin – , wurden allerdings Letzter. Die Saison lief allerdings gar nicht so schlecht, denn mit einigen Neuzugängen (Diessner aus Cadolzburg, Lorenz Friedrich aus Fürth/Nbg. und Günter Miltenberger, Horbach) bestand die Mannschaft hauptsächlich aus J. Erhart, R. Hörlein, Hans Etzel, R. Tiefel, E. Redlingshöfer, H. Volke, H. Kreß, H. Sameth, H. Popp, Hartl Etzel, W. Oswald, Gg. Schmidt, Bischoffberger, E. Kreuzer u. W. Felsensteiner. Zum Ende der Saison hatte man den 8. Platz von 12 Mannschaften erreicht. Ausserdem noch an 2 Turnieren in Egenhausen und Unteraltenbernheim teilgenommen, wo jeweils der 3. Platz belegt wurde. So wurden 1961 insgesamt 30 Spiele ausgetragen, von denen 8 gewonnen wurden, 6 endeten unentschieden und 16 gingen verloren. Die meisten Einsätze hatte Hartl Etzel mit 28 vor Werner Oswald mit 27 Spielen. Hans Etzel kam auf 24, Ernst Redlingshöfer und Adolf Diessner waren 23 mal dabei. Torschützenkönig, wer konnte es nur sein, wurde Ernst Redlingshöfer mit 34 Treffern!!. Erinnern kann ich mich auch noch gut an den „Lenz“ Friedrich, eigentlich ein guter Akteur, wenn er fit war, aber auch das „Laubendorfer Bier“ geliefert vom Brauhaus Wilhermsdorf, schmeckte ihm ausserordentlich gut, besonders wenn er wegen akuter Geldknappheit freigehalten werden und sogar für seine Rückfahrkarte mit der Bahn gesammelt werden musste. Große Neugier und Begeisterung herrschte bei uns Jugendlichen als wir erfuhren, dass dieser Friedrich einen Italiener mit zum SFL bringt, dessen Spielerpaß schon da ist und der beim nächsten Heimspiel sein Debüt geben wird. Wir glaubten alle, dass die Italiener die besten Fussballer der Welt wären. Also bekäme der SFL einen Superspieler. R i n o , so hieß der Mann, spielte tatsächlich mit, war technisch gar nicht schlecht; aber nach diesem Auftritt wurde er in Laubendorf nie mehr gesehen.
Der Mitgliederstand ging leider 1961 auf 107 zurück; jedoch wuchs der Kassenbestand auf DM 2.781,00.
Tanzveranstaltungen hatten in den 60iger Jahren Hochsaison; so wurde 1962 neben dem großen Faschingsball noch ein „geschlossener Vereinsball“ abgehalten und zusätzlich im Juli der Sommernachtsball, wobei ein beträchtlicher Überschuß von fast DM 700 zu verzeichnen war. Die Sänger waren wieder rührig. Sie veranstalteten im Mai zusammen mit dem Posaunenchor einen Liederabend unter der Laubendorfer Dorflinde. Sie waren dabei bei den Sängerfesten in Emskirchen und Cadolzburg und brachten Bürgermeister Kolb zu dessen 50. Geburtstag ein Ständchen. Ausserdem wurden bei der Amtseinführung von Pfarrer Heinrich einige Liedstücke dargeboten. Bei dieser Gelegenheit sagte der neue Pfarrer dem Verein seine Unterstützung zu, was für die Zukunft aber überhaupt nicht zutraf. Im Gegenteil; er bekämpfte den Verein wo er nur konnte.
In der Fussballabteilung ging es mächtig abwärts. Es kam zu Streitigkeiten und Disziplinlosigkeiten➚ innerhalb der Mannschaft, eine 2. Mannschaft existierte nicht mehr. Manchmal mußte mit 9 oder 10 Mann angetreten werden, was sich sich dann in hohen Niederlagen ausdrückte, wie z.B. das Kärwaspiel im Sept. 1962 als gegen den FC Neustadt/Aisch 0:10 verloren wurde. 1962 wurden 21 Verbands- und 10 Freundschaftsspiele ausgetragen. Noch gab es einen 1. Platz beim Pokalturnier in Wernsbach am 6. Juli 1962 . Die meisten Spiele absovierten Hermann Volke und Werner Oswald mit 30 Einsätzen, gefolgt von Hans Etzel und Hartl Etzel mit 28 bzw. 27 Spielen. Die meisten Tore erzielte wieder Ernst Redlingshöfer mit 13 Stück, gefolgt vom 35-jährigen Michael Haubner, der bei 11 Einsätzen 9 Treffer erzielen konnte. (Statistik Fussballjahr 1962 1. Mannschaft)➚ (Statistik Fussballjahr 1962 2. Mannschaft)➚
Im Oktober 1962 konnte eine sich in einem guten Zustand befindliche Holzbaracke zum Preis von DM 150,00 und Transportkosten von DM 7,40 erworben und auf dem Sportplatz als Material- und Unterkunftshütte aufgestellt werden. Dies wurde dann die legendäre „Plattenwirtschaft“, in der nach einer Wette, der von Ernst Redlingshöfer und anderen kahlgeschorene „Matters“ Tiefel Flaschenbier und andere Getränke verkaufte, die vom „Schorsch“ mit dem Unimog geliefert wurden und in der bald „heiße“ Schafkopfpartien stattfanden.
In der hitzigen und aufgeladenen Hauptversammlung am 13. Januar 1963 waren von 104 Mitgliedern nur noch 34 anwesend, die sich über den Zuwachs der Kasse auf DM 3.112,00 freuen konnten. Aber nichts desto trotz kam es während der Versammlung zu enormen Streitereien, wie es Protokollführer Helmut Kellermann beschreibt. Die Streitereien lösten oft nur Kleinigkeiten aus, aber es wurde gestritten und manchmal wurde es gar persönlich und ausfällig zumal das Bier seine Wirkung zeigte. Die vorhandenen Unterlagen sind 1963, mit Ausnahme des Kassenbuchs, sehr lückenhaft geführt. Die Sängerabteilung war zu dieser Zeit der bestimmende Faktor, da es in der Fussballabteilung immer mehr berg ab ging, was sich auch an den ständig sinkenden Einnahmen bei den Heimspielen zeigte, die für die Schiedsrichterspesen öfters nicht ausreichten. Zum letzten Auswärtsspiel der Saison 1962/63 am 12. Mai 1963 fanden sich nur noch 7 Spieler am Laubendorfer Dorfplatz zur Abfahrt ein, so dass beim SV Brunn nicht mehr angetreten werden konnte. (Statistik Fussballjahr 1963 1. Mannschaft)➚
Erfreulich war, dass zur Saison 1963/64 erstmals eine Schülermannschaft (bis 14 Jahre) gegründet werden konnte. Unter der Regie von Michael Haubner spielte die Jungs eine gute Runde und belegten am Schluß den 3. Tabellenplatz, obwohl sie oft auch nur mit 10 Spielern antreten konnten. Diese Mannschaft mit Spielern wie Reinhold und Roland Haubner, Willi Kolb, Franz Kant, Richard Brunnhübner, Hermann Meier, Heinz Peter, Richard Pickl waren der Grundstock der Erfolge, die sich Ende der 60iger Jahre einstellen sollten. Leider konnte nur eine Saison gespielt werden, da die meisten die Altersgrenze überschritten und der entsprechende Nachwuchs nicht vorhanden war. (Anlage)
Zum Jahresende 1963 hatte der Verein ein Guthaben von DM 3.421,00. Die Mitgliederzahl konnte nicht festgestellt werden. Mit dem Beschluß aus der Vorstands- und Ausschußsitzung vom 7. Juni➚ 1963 wird das Kapitel über „ über die schweren Vereinsjahre 1958 – 1963“ beendet.
Fussballabteilung: Die 1. Mannschaft führt in der kommenden Spielsaison 1963/64 nur Privatspiele durch. Die Teilnahme an Punktspielen ruht.
Der absolute Tiefpunkt war erreicht!
Bernhard Jakob
SFL-Ehrenvorstand