Als sich die zwölfköpfige Vatertagsgruppe der Senioren – AH bzw. A.S. am frühen Morgen zum Tagesausflug nach Bad Windsheim traf, konnte keiner ahnen, dass der Tag mit einem hautnahen Einsatz der Langenzenner Rettungskräfte zu Ende gehen sollte. Aber der Reihenfolge nach. Günter Porscha – als erfahrener Reiseleiter- hatte die Zugverbindungen festgelegt und so ging es über die Umsteigeorte Siegelsdorf und Neustadt/Aisch Richtung Bad Windsheim. Die Meisten von uns hatten diesen Weg noch nie genutzt. So kam es immer wieder zu Bemerkungen über alte Zeiten, unterstützt durch das erste kleine Bier, wenn der Zug in Dietersheim oder Ipsheim Aufenthalt hatte. Weißt du noch, Dietersheim, damals Anfang der 80er Jahre, schwerer Gegner. Oder Ipsheim , viele Jahre auf Augenhöhe und heute keine Erste und Zweite mehr im Spielbetrieb, die laufen jetzt zum Teil in der AH auf !?
In Bad Windsheim gegen 9 Uhr angekommen war es noch sehr ruhig und es wunderte sich niemand, als Günter sein nicht aufgebrauchtes Bier in Bahnhofsnähe im Unterholz versteckte. Dann ging es durch die schöne Altstadt vorbei an Geschäften und gastronomischen Betrieben, die gerade langsam erwachten. Ohne Probleme bekamen wir unsere Eintrittskarten – wie immer aufgeklebt auf der Kleidung- ausgehändigt und erkundeten den neu gestalteten Eingangsbereich. Da Museumskärwa war, hatten auch viele Schausteller aufgebaut- mit Flohzirkus und Kinderkarusell-, dazu das Fahrradmuseum Bad Kissingen mit Fahrrädern aus alten und neuen Zeiten. Nachdem bis zu unserer Führung noch etwas Zeit war, konnte der ein oder andere die Tasse Kaffee nachholen, die dem frühen Aufstehen zum Opfer gefallen war.
Dann war es soweit, unsere Führerin nahm uns verbal „ an die Hand“ und berichtete auf dem Weg zum Museumsdorf schon mal über Anbaugewohnheiten aus alten Zeiten. Dann viele Details über die Aufteilung in den für uns viel zu kleinen Häusern. Schäfer, Groß- und Kleinknechte wurden vorgestellt und dazu auch viele Wörter, die ihren Ursprung in diesen Zeiten hatten. Zum Beispiel beim Weben konnte man sich „ verzetteln“, als man Dächer über die Betten baute, konnte man etwas „auf die hohe Kante“ legen u.v.m. Am Marktplatz angekommen wurden einzelne Häuser und ihre Funktionen erläutert. Auch warum damals Bier sauberer war als Wasser!? Es gibt eine kleine Brauerei, die vor Ort braut. Im größten Haus am Platz residierte früher der Schultheiß, der zwischen Adelsherrn und Volk manches regeln musste. Nach dieser interessanten und kurzweiligen Führung traf es sich gut, dass das Gasthaus nur wenige Schritte entfernt war und einer drohenden „Unterhopfung“ erfolgreich gegengesteuert werden konnte. Essen und Trinken waren gleich gut und so konnten wir gestärkt unseren Rundgang durch das immer wieder faszinierende Museumsgelände fortsetzen. Inzwischen hatte die Sonne den frischen Wind besiegt und das Gelände füllte sich sichtbar. Die Zeit bis zu unserem festgelegten Rückmarsch verging schnell, aber alle waren pünktlich um den Zug um 15 Uhr zu erreichen. Günter fand tatsächlich im Unterholz das Voll- und Leergut vom Vormittag, so dass es keine trockene Rückreise wurde. Über Neustadt und Siegelsdorf ging es in den Zenngrund und man beschloss dem gerade geöffneten Biergarten in der Försterallee einen abschließenden Besuch abzustatten. Dort angekommen fanden wir trotz gutem Besuch einen freien Tisch und testeten das neue Bier mit dem schönen Namen „Geisterbräu“, in Anlehnung an das aktuelle Stück der Hans-Sachser-Spielgruppe. Als wir gerade ein zweites Seidlein verkosten wollten kam es in dem nicht weit entfernten Imbisswagen zu einer starken Rauchentwicklung. Das Personal verließ den Wagen und schon schlugen die Flammen sichtbar hoch. Erste Gäste griffen ein, man brachte Sand in Eimern aus dem nahegelegenen Spielplatz herbei, aber es brannte weiter, vermutlich erhitztes Fett. Herr Schuh telefoniert nach Hilfe und schon hörte man die Sirene von der Feuerwehr am Schießhausplatz. Die Polizei traf als Erstes ein, konnte aber nur zur Kenntnis nehmen, dass es immer noch gewaltig qualmte. Dann kamen die Wehren aus Langenzenn und Keidenzell, die ja eine Atemschutztruppe haben. Der Einsatz der Spezialisten machte dem Feuer ein Ende und man schaffte einiges verkohltes Inventar nach draußen. Der Biergartenbetrieb lief die ganze Zeit weiter, wenn auch aus Sicherheitsgründen einige Bankreihen für den Löschvorgang geräumt werden mussten. Wir saßen fast wie bei ARD und ZDF in der „ ersten Reihe“ . Natürlich mussten auch wir noch einen „Löschvorgang“ einschieben, bevor ein schöner und gleichzeitig aufregender Vatertagsausflug zu Ende ging. Schon erstaunlich was der Günter uns immer wieder bietet, gerne bald mal wieder.