Günter Porscha hatte sich für den Vatertag wieder etwas Besonderes ausgedacht.Weil man schon viele andere Ziele über die Jahre angesteuert hatte, aber noch nie in Fürth unterwegs war, hatte er eine Stadtführung mit dem Thema „ Fürther Altstadt und seine Höfe“ vorgeschlagen. Mit dem Zenntalexpress machte man sich morgens auf den Weg und traf so bald in der Gustavstraße ein, dass ein 2. Frühstück noch eingenommen werden konnte, bevor die Führung begann. Unsere Führerin traf pünktlich ein und nach nur wenigen Metern gab es an der Namensgeberin der Fürther Kirchweih, der Michaeliskirche, den ersten Halt. Dort steht auch eine Statue von Wilhelm Löhe, dem Begründer der Diakonie. Frau Ziegler ging immer wieder auf geschichtliche Hintergründe ein und wanderte dabei mit uns durch die Altstadt. Viele von uns erinnerten sich noch daran, als die alte B8 mitten durch diesen Bereich von Fürth verlief, auch durch die Gustavstraße. Schwer vorstellbar, dass damals der Schwerverkehr weniger Lärm gemacht hat als die jetzt vorhandene Gastronomie? Immer wieder machte sie uns auf Höfe aufmerksam, die durch enge Gassen erschlossen waren, manchmal klingelte sie an verschlossenen Innenhöfen, um auch dort Blicke auf schön hergerichtete Anwesen zu ermöglichen. Sie berichtete dabei, dass fast alle Besitzer auf Anfrage ihre Häuser gerne besichtigen lassen, was sehr löblich ist. Einen längeren Stop gab es dann am „ Grünen Markt“, wo früher viele Gewerbe daheim waren und der jetzt schon schön gestaltet ist oder in manchen Bereichen gerade verschönert wird. Weiter ging es zum Waagplatz, den viele vom Fürther Weihnachtsmarkt her kennen und wo auch das kleinste Haus von Fürth zu bestaunen ist. Da wir im „Grüner“ der Comödie Fürth unser Mittagessen einnehmen wollten, ging Frau Ziegler mit uns am Rathaus und dem neuen Erhard-Museum vorbei zum Kohlenmarkt. Dort stand das erste deutsche Kaufhaus, das ebenso wie viele andere Tätigkeiten, mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Fürth zu tun hatte. Durch die Verwerfungen im dritten Reich sind da natürlich viele Schicksale beeinflusst worden. Wir gingen dann durch die verkehrsberuhigte „Schwabacher Straße“, wo viele unter uns früher noch mit dem Auto gefahren sind oder auch mit der Straßenbahn. Mit einem letzten Vortrag am Sparkassengebäude über die Braustätten in Fürth ging unsere Führung zu Ende. Frau Ziegler lobte unsere Geschichtskenntnisse und wir ihre Führung durch unbekannte Schätze der Fürther Altstadt. Im „Grüner“ angekommen wurde uns ein ruhiger Tisch zugewiesen und schnell der erste Durst gelöscht. Stimmung kam auf, als die normalen Schnitzel aufgetragen wurden, die sich als übergroße Portionen herausstellten. Erich machte besonders große Augen, hatte er doch als einziger das große Brauhausschnitzel geordert. Nur einem selbstlosen gemeinsamen Einsatz war es dann auch zu verdanken, dass er nicht eine „Schnitzelallergie“ davongetragen hat. Die planmäßige Heimfahrt hat sich dann wegen Platzregen um eine Stunde verzögert. Der „ harte Kern“ hat dann im Hardhofcafe den Vatertag ausklingen lassen, während draußen der lang ersehnte Regen den Sonnenschein vom Vormittag vergessen ließ.