Vereinsgeschichte 1969 – 1973

Erstellt von Ehrenvorstand Bernhard Jakob aus vorhandenen Unterlagen und Erinnerungen.

 

 

Zwei Aufstiege und ein Abstieg 1969 – 1973

Das Jahr 1969 begann mit der ordentlichen Hauptversammlung am 6. Januar, die doch sehr geordnet ablief, da es keine Wahlen gab und auch sonst meist nur positives zu hören war. Das einzige Negative war, dass es beim Sportheimbau nur sehr schleppend voranging, was zum größtenteils an der mangelnden Arbeitslust der Mitglieder lag. Der alljährliche Faschingsball hatte eine Rekordeinnahme von DM 1021,00 abzgl. DM 260,00 für Musik zu verzeichnen

 

Die Sängerabteilung ging mit Riesenschritten ihrem Ende entgegen, warum das ließ sich nicht erklären. Auf jedem Fall war es so, dass immer weniger Sängerinnen und Sänger zu den wöchentlichen Singproben am Freitag ins Vereinslokal kamen. Trotzdem kam die Kündigung des Chorleiters Ernst Sauerwein am 28.04.1969 überraschend. Von der Vorstandschaft wurde die Kündigung akzeptiert, was blieb auch anderes übrig. Ab sofort gab es keine Singstunden beim SFL mehr. Ein Versuch des 1. Vorstands Peter Wachtler im September 1969 wieder Singproben mit einem Chorleiter Zanner aus Seukendorf zu veranstalten schlugen fehl. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Die Sängerabteilung ruhte und auch die ersten Austritte waren aus diesem Grund zu verzeichnen.

 

An Ostern 1969 wurde vom Verein in Verbindung mit dem Reiseunternehmen Wild aus Emskirchen eine 4-Tagesfahrt nach Holland durchgeführt. Leider sprangen einige Teilnehmer im letzten Moment ab, so dass nur 27 Laubendorfer mitfuhren.

 

Die Vorstandschaft und hier insbesondere Erwin Süß kümmerten sich weiter um den Ausbau des Sportheimes, damit es endlich in Betrieb genommen werden konnte. So wurde die Bretterhütte , die legendäre „Plattenwirtschaft“, unterhalb des Sportplatzes am Wald wieder aufgestellt und in ihr ein Stromaggregat eingebaut. Ein Erdkabel wurde zum Sportheim und zum Platz verlegt. Der Kärwabaum des Jahres 1968 wurde an der oberen Ecke des Sportplatzes eingegraben und mit einer Flutlichtlampe bestückt. So hatten die Fußballer ihre erste Möglichkeit bei Dunkelheit zu trainieren. Außerdem hatte das Sportheim jetzt einen Stromanschluss. Von der Kirchengemeinde Laubendorf wurde zum Preis von DM 375,00 ein gut erhaltener Ölofen für die geplante Gaststätte erworben. Das Aufbereiten des Warmwassers für die Duschen wurde mit Propangas betrieben; der Einbau der Geräte verzögerte sich, da die Dusche noch nicht gefliesst war. Mit dem Brauhaus Wilhermsdorf wurde eine 15-jährige Getränkeabnahmevereinbarung getroffen. Deshalb übernahm die Brauerei die Kosten für die Decke und den Fussboden des Sportheims, sowie die Einrichtung der Gaststätte. So konnten ab dem 1. Heimspiel der Saison 1969/70 am 28. August Flaschengetränke verkauft werden und der Überschuss dem Baukonto zugeführt werden. Ein dringendes Problem, das immer noch nicht in Angriff genommen war, war der Bau der Toiletten. Immer wieder diskutierte man in Sitzungen darüber, Beschlüsse wurden gefasst, aber es gab keinen Fortschritt.

 

Mit der Gemeinde Laubendorf konnte eine Vereinbarung getroffen werden, dass der Sportplatz in Zukunft ausschließlich dem SFL zur Verfügung steht, da die Volksschule Laubendorf aufgelöst wurde. Das beste Jahr in der 10-jährigen Vereinsgeschichte erlebte die Fußballabteilung. Man war zum Jahresende 1968 Herbstmeister der C-Klasse Neustadt/Aisch geworden. Leider konnte dieser erste Platz im neuen Jahr nicht verteidigt werden. Oft durch Verletzungen und vor allem durch die fehlenden „Bundeswehrler“ musste die Mannschaft oft umgestellt werden und man wusste erst im letzten Moment wer zur Verfügung stand. Trotzdem wurde der 2. Tabellenplatz, der zum Aufstieg in die B-Klasse berechtigt, „eisern“ vor dem TSV Burgbernheim verteidigt. Meister der Klasse wurde der SC Oberreichenbach. Nach dem letzten Heimspiel, das durch je 2 Treffer von Heinz Klenk und Reinhold Haubner mit 4:1 zu unseren Gunsten entschieden wurde, war man stolz und freute sich was bisher im Verein erreicht wurde. War man vor 2 Jahren noch „Kanonenfutter“ für die Gegner, so waren wir jetzt ein geachteter Verein im Fußballkreis Neustadt/Aisch.

Die SF Laubendorf werden 1969/70 in der B-Klasse spielen!

 

Spiele und Torschützen der Saison 1968/69 sind im Jahresberichtund in Klatte IV und Klatte V ausführlich zusammengefasst. Es gab aber auch negative Dinge. Trainer Horst Balcke stellte den Antrag an die Vorstandschaft seine monatliche Entschädigung von DM 60,00 auf DM 70,00 zu erhöhen, was aber mehrheitlich abgelehnt wurde. So stand der SFL vor der Punktrunde ohne Trainer da. Mit den Neuzugängen Günther Jungkunz und Hans Batari die vom ASV Siegelsdorf zu uns kamen, sowie Jugendspieler Roland Haubner, der die Seniorenspielberechtigung erhielt, war man für die höhere Spielklasse gut aufgestellt. Vor Beginn der Punktrunde gab es noch am 3. August ein Pokalturnier das nach Siegen über Gastgeber FSV Lenkersheim und FSV Ipsheim souverän gewonnen werden konnte. Zum Start der Saison wurde das Auswärtsspiel beim SV Brunn überraschend mit 6:5 gewonnen, wobei Hermann Meier 3 Treffer beisteuerte. Aber die Bäume wuchsen nicht in den Himmel, denn schon das erste Heimspiel gegen ASV Wilhelmsdorf – DM 181,00 wurde an Eintritt kassiert – wurde 2:4 verloren. Bis zum Jahresende 1969 wurden 4 Spiele gewonnen, 2 endeten unentschieden und 7 verloren, was den 11. Tabellenplatz bedeutete.

Statistik Fussballjahr 1969 1. Mannschaft Statistik Fussballjahr 1969 2. Mannschaft

Zum Jahresende hatte der Verein 188 Mitglieder und einen Kassenbestand von DM 5.609,00 (trotz der Ausgaben für den Sportheimbau).

 

Das Jahr 1970 begann turnusgemäß mit der Hauptversammlungbei der satzungsgemäß eine neue Vorstandschaft gewählt wurde. 1. Vorsitzender wurde Alois Liebscher der sich als einziger Kandidat für diese Position zur Verfügung stellte. Auch über die missliche Lage der Gesangsabteilung wurde debattiert und der zuständige Abteilungsleiter aufgefordert , alles Mögliche zu versuchen, dass diese Abteilung weiter bestehen kann. Ein Rundschreibenan die Bürger der Gemeinde Laubendorf brachte leider keinen Erfolg.

 

Der traditionelle Faschingsball brachte Einnahmen von DM 1.385,00 abzüglich DM 300,00 für Musik der „Eulonis“ aus Markt Erlbach.

Die Hauptarbeit der Vorstandschaft drehte sich um die Fertigstellung des Sportheimes, wo immer noch die Toiletten fehlten. Immerhin konnten in den Duschraum die Gasthermen eingebaut werden, so dass jetzt eine ordentliche Wasch- und Umkleidemöglichkeit bestand. Um eine Konzession für Kantinenbetriebe beantragen zu können, unterstützte die Brauerei den Verein und übernahm noch etliche Arbeiten, wie die Abdeckung für die Terrasse, das Verfließen der Wand und des Fussbodens der Kochnische, sowie zwei Spülklosetts. Deshalb wurde ein Abnahmevertrag vereinbart, dass über 15 Jahre sämtliche Getränke vom Brauhaus Wilhermsdorf bezogen werden müssen. Erwin Süß übernahm als Pächter die Gastwirtschaft des Sportheims (Flaschenverkauf). Pro Kasten führte er DM 2,00 als Pacht an den Verein ab. Er übernimmt auch das Putzen der Mannschaftskabinen sowie des Duschraumes.

 

Ein weiteres Problem für den Verein zeichnete sich ab, dass der Sportplatz durch die steigende Belastung von Spielen und Training in einen immer schlechteren Zustand geriet. Außerdem setzte der lange Winter 1969/70 dem Platz sehr zu, der Grasbewuchs wurde immer dürftiger. Bei Regen war der Boden tief und schlammig, bei Trockenheit wurde er dann knochenhart und staubig. Aber auch die meisten Plätze der Gegner bei Auswärtsspielen waren mit den heutigen Zuständen überhaupt nicht zu vergleichen. Die erste Mannschaft konnte die Saison 1969/70 relativ erfolgreich mit dem 9. Platz von 14 Mannschaften abschließen. Spielberichte und Tabellen der Saison 1968/70 sind in Klatte VI, Klatte VII und Klatte VIIa zusammengestellt. Auch Neuzugänge gab es zu verzeichnen. So kam Ernst Anton vom TSV Wilhermsdorf; Andreas Lotz und Otto Volke vom TSV Langenzenn, Hans Löb aus der Jugend des TSV Wilhermsdorf, Manfred Daubenberger, ein Postarbeitskollege von Matters Tiefel, der in Nürnberg wohnte und jahrelang allwöchentlich zu den Spielen nach Laubendorf kam, ausserdem noch der Portugiese Almeida, der als Gastarbeiter bei der Baufirma Röthlingshöfer, Langenzenn, beschäftigt war. Die zweite Mannschaft freute sich über neue Trikots in gelb-schwarz.

 

Am 8. Und 9. August 1970 fand ein gut besetztes Pokalturnier statt, bei dem ASV Veitsbronn-Siegelsdorf, SV Neuhof/Zenn und der TSV Langenzenn zu Gast waren. Gegen diese Gegner hatte der SFL keine Chance und musste mit dem letzten Platz vorlieb nehmen. Turniersieger wurde der Bezirksligist TSV Langenzenn. Vor der Saison bestand die Möglichkeit, Günter Riedel vom TSV Wilhermsdorf als Spielertrainer zu verpflichten. Jedoch die Mehrheit der Vorstandschaft stimmte gegen die Verpflichtung, da er mit DM 100,00 im Monat zu teuer wäre. „Kurzzeittrainer“ waren dann zunächst Kilian Weiland und Michael Haubner, die beide jedoch bald zurücktraten. Im Oktober wurde von der Fussballabteilung eine Weinfahrt organisiert, die nach Würzburg, Veitshöchheim und Kitzingen führte und ein Teilnehmer mit dem Main nächste Bekanntschaft machte.

 

Ab 15. Oktober konnte Spielleiter Hans Sameth mit Ernst Röschlein aus Wilhermsdorf einen erfahrenen Schiedsrichter und Fussballkenner als Trainer verpflichten, wobei man sich auf eine monatliche Entschädigung von DM 90,00 einigte. Leider war man zum Jahresende Tabellenletzter, hatte aber die Nichtabstiegsplätze noch in Sichtweise. Die erste Mannschaft absolvierte 1970 insgesamt 24 Punkt- und 18 Freundschaftsspiele; die Zweite 20 Punkt- und 11 Freundschaftsspiele.

Statistik Fussballjahr 1970 1. Mannschaft Statistik Fussballjahr 1970 2. Mannschaft

Am Jahresende hatte der Verein 182 Mitglieder und ein Kassenvermögen von DM 5.458,00.

 

Das Jahr 1971 sollte turbulent werden. Es begann wie üblich mit einem großen Faschingsball mit der Kapelle „Yankees“, der Einnahmen von DM 1.293,00 brachte. Außerdem wurde noch erfolgreich ein Ball für „Ältere“ abgehalten, wo ebenfalls ein finanzieller Überschuss zu verzeichnen war.

In der Nacht vom 13. Zum 14. Mai 1971 brannte die Holzhütte am Waldrand, in der das Stromaggregat aufgestellt war, ab. Somit hatte das Sportheim keine Stromversorgung mehr. Deshalb beschloss die Vorstandschaft bereits am 16. Mai, dass ein Erdkabel vom Schulhaus (heute Fa. Cullmann) zum Sportplatz gelegt wird. Ein entsprechender Antrag wurde an das Fränkische Überlandwerk gestellt. Die Baggerarbeiten sollten vom Landkreisbauzug durchgeführt werden. Als sofortiger Notbehelf wurden die Kabel der Dreschmaschinenmotore Laubendorf und Burggrafenhof (die Dreschmaschinen wurden nicht mehr benutzt) durch den Wald vom Schulhaus zum Sportplatz gelegt . Damit konnte die Stromversorgung provisorisch gesichert werden. Bis die Genehmigungen und Planungen für den Erdkabelbau abgeschlossen waren, wurde es Herbst 1971. In der ersten Novemberwoche hob der Bagger des Kreisbauzuges einen Graben von der Schule und entlang der Straße bis zum Sportheim aus. Dabei kam man auf den Gedanken, da das Wasser des Brunnens öfters nicht mehr ausreichte, gleichzeitig eine Wasserleitung mitzuverlegen und das Sportheim an die öffentliche Wasserversorgung anzuschließen. Das war das Beste, was man machen konnte. Besonders Bürgermeister Fritz Kolb unterstützte hier den Verein großartig. Der Verein musste keine Anschlussgebühren bezahlen. Außerdem beschaffte Bürgermeister Kolb von der Fa. Richter & Frenzel, Nürnberg 400 Meter Rohr zum Preis von DM 2,21 pro Meter bei Abholung. So konnten noch vor dem Winter die Leitungen verlegt und der Graben wieder zugefüllt werden. Es blieb noch die Kostenfrage. Das Brauhaus Wilhermsdorf stellte ein zinsloses Darlehen in Höhe von DM 5.000,– mit einer jährliche Rückzahlung von DM 1.000,00 zur Verfügung. Dafür verpflichtet sich der Verein im Sportheim Laubendorf und auf der Sportanlage ausschließlich Getränke, die das Brauhaus herstellt oder vertreibt, für die Dauer von 20 Jahren bis zum 31. Dez. 1991 abzunehmen. Die Gemeinde Laubendorf stellte ebenfalls ein zinsloses Darlehen in Höhe von DM 2.000,00 zur Verfügung. Leider konnten die Toiletten immer noch nicht fertig gestellt werden. Im Juli hatte der 1. Vorstand Alois Liebscher mit dem Sportheimwirt und Sportheimbauleiter Erwin Süß eine Auseinandersetzung, die darin gipfelte, dass Erwin Süß sämtliche Funktionen im Verein aufgab und als Sportheimwirt mit sofortiger Wirkung kündigte. Er trat auch aus dem Verein aus, was für den Baufortschritt doch ein großer Verlust war. 2. Vorstand Martin Tiefel erklärte sich bereit bis zur nächsten Hauptversammlung die Wirtschaft zu den gleichen Bedingungen zu führen.

 

Im sportlichen Bereich gab es 1971 Höhen und Tiefen wobei die positiven Aspekte überwogen. Im Frühjahr engagierten sich Willi Kolb und Günter Scherb und gründeten eine Jugendmannschaft (A-Jugend 15 – 18 Jahre). Bald hatte man die nötige Anzahl an Spielern beisammen und so wurde für die Saison 1971/72 bereits für die Punktrunde angemeldet. Neben Jugendlichen aus Laubendorf, Lohe und Heinersdorf kamen auch einige aus Langenzenn, u. a. Klaus-Dieter Cokot. Welch ein Name für den SFL, der heutige Rekordspieler des Vereins. Das erste Jugendspiel fand am 1. Mai 1971 beim TSV Neustadt/A. statt und ging mit 3:2 verloren. Bis Jahresende wurden 31 Spiele ausgetragen (s. Anlage 12c), von denen 8 gewonnen wurden. 6 endeten unentschieden und 17 gingen verloren.
Zum Jahresende belegte man in der Jugendaufbaugruppe den 5. Tabellenplatz

Statistik A-Jugend 1970

 

Ab dem Herbst 1971 wurde auch eine Schülermannschaft (bis 14 Jahre) durch Lorenz Lampert – der viele Kinder aus Burggrafenhof und Keidenzell mitbrachte – und Erich Wunderle gegründet. Zunächst wurden jedoch nur Freundschaftsspiele ausgetragen.

 

Die erste Mannschaft konnte in der zweiten Saison die B-Klasse mit dem 10. Platz behaupten (siehe Klatte VIII). Vor Beginn der Spielzeit 1971/72 kamen Rudolf Trapp (nur Andeck genannt) und Rudi Prokop als Neuzugänge; später noch Bernhard Zaremba und Lothar Reichenbacher. Der Saisonstart verlief nicht gut; nach 3 Spielen kündigte Trainer Ernst Röschlein mit sofortiger Wirkung, da er beim TSV Wilhermsdorf zum 2. Vorstand gewählt wurde.

Dann kam auch noch das „Skandalspiel“ in Gutenstetten, das der Schiedsrichter nach einem Geplänkel der Zuschauer unnötig abbrach und die Punkte Gutenstetten zugesprochen wurden. Jedenfalls war man Jahresende Vorletzter der B-Klasse Neustadt/Aisch. Jedoch konnte im November 1971 mit Emil Fink aus Veitsbronn endlich ein qualifizierter Trainer für monatlich DM 100,00 Entschädigung verpflichtet werden (Statistik für 1971). Da für 1972 eine Zusammenlegung der Fussballkreise Ansbach und Neustadt/Aisch anstand, unser Verein aber dem Kreis Nürnberg-Fürth zugeordnet worden wäre, wurde von der Vorstandschaft beantragt, weiterhin im Kreis Frankenhöhe (wie der neue Fussballkreis nun hieß) spielen zu dürfen. Erstmals legten auch 3 Mitglieder des Vereins die Schiedsrichterprüfung erfolgreich ab. Hans Sameth, Günter Scherb und Werner Scherb waren über danach Jahrzehnte hinweg für den SFL aktiv.

Zum Jahresende 1971 hatte der Verein 190 Mitglieder, einen Kassenbestand von DM 13.113,00, aber erstmals in der Vereinsgeschichte einen Schuldstand von DM 7.000,00. (DM 5.00,- von Brauhaus Wolf und DM 2000,- von Gemeinde Laubendorf)

 

1972 begann wie üblich mit dem Faschingsball, der wie immer gute Eintritts- und Tombolaeinnahmen hatte, jedoch durch stark gestiegene Preise für die Musik (DM 500,00) weniger Gewinn erbrachte. Die ordentliche Hauptversammlung fand am 26. Februar 1972 und es waren nur 34 Mitglieder anwesend. Wichtigster Punkt war, dass sich der Verein in das Vereinsregister eintragen läßt und dazu die entsprechende Satzung erstellt. Außerdem wurde beschlossen den Jahresbeitrag für männliche erwachsene Mitglieder von DM 12,00 auf DM 18,00 zu erhöhen. In der Folge kam es zu einer außerordentlichen Hauptversammlung, die am 24. März 1972 stattfand, der 51 Mitglieder beiwohnten und beschlossen die neue Satzung des Vereins, der nach der Eintragung in das Vereinsregister den offiziellen Namen SPORT- und SÄNGERFREUNDE Laubendorf e. V. erhielt. Erst jetzt, nachdem die Sängerabteilung nicht mehr bestand, wurde ihr Name mit aufgenommen. Welch eine Kuriosität! Tagesordnungspunkt 3 war die Neuwahl der gesamten Vorstandschaft auf die Dauer von 3 Jahren. Dabei wurde kein Gesangsabteilungsleiter mehr gewählt, da sich niemand zur Verfügung stellte. Zunächst wurden noch einige Vereinbarungen mit der Gemeinde Laubendorf getroffen, da wir zum 1. Juli 1972 die Eingemeindung in die Stadt Langenzenn anstand. Im baulichen Bereich konnte doch einiges bewegt werden. So wurden endlich die WC-Anlagen fertig, allerdings ohne den Außenputz; ein Fangzaun wurde bei der Fa. Draht-Krippner, Langenzenn für DM 2.100,00 bestellt, wobei die Stadt einen Zuschuß von DM 600,00 gewährte. Auch zwei neue Flutlichtmasten konnten aufgestellt werde, so wurde die Beleuchtung für den Platz erheblich verbessert. Nach einer anonymen Anzeige wurde endlich auch die entsprechende Konzession für eine Gastwirtschaft beim Landratsamt Fürth beantragt. Das Sportheim brachte nun auch regelmäßige Einnahmen für den Verein, so im Jahr 1972 insgesamt DM 2.900,00. Auch ein Telefon wurde im Sportheim installiert. Am 24. Juni 72 wurde ein Johannisfeuer vor dem Sportheim abgebrannt; für den Musiker des Abends eine lebenslange Erinnerung. Ein Problem war das Abhalten des Sommernachtsballs. Der Pächter des bisherigen Vereinslokals stellte trotz Fürsprache durch den Brauereiverwalter den Saal nicht zur Verfügung, so dass dieser Ball in Burggrafenhof abgehalten wurde. Dieser Ball war der erste in der Vereinsgeschichte, der keinen finanziellen Überschuss brachte. Deswegen wurden auch ab Sommer 1972 die wöchentlichen Spielersitzungen im Sportheim abgehalten, da das „Rote Roß“ mehr als Nachtlokal bekannt war und vor allem auswärtige Gäste hatte.
Die Jugendmannschaft hielt im Sommer ein Pokalturnierab, zu dem die Mannschaften des SV Neuhof/Zenn; TSV Wilhermsdorf und TSV Langenzenn eingeladen waren. Beigefügt ist die Statistik der Jugend über das Jahr 1972 (siehe Anlage), in dem 35 Spiele ausgetragen wurden, von denen 16 Spiele gewonnen wurden. 5 Spiele endeten unentschiden und 10 gingen verloren. Überragend Dieter Cokot, der in 33 Spielen 73 Tore erzielte.
Die Schüler starteten erstmals 1972 in eine Punktrunde. Mit den Fussballern ging es in der Rückrunde 71/72 immer weiter bergab, so dass der Abstieg in die C-Klasse, trotz der engagierten Arbeit von Trainer Fink, nicht mehr zu verhindern war. Eindrücke der Saison sind in einer Collage des Punktspiels gegen den ESV Ansbach-Eyb, der Saisonstatistikund in Klatte IX dokumentiert. Nach einer längeren Sommerpause begann Trainer Fink mit den Vorbereitungen auf die neue Saison.

 

Nach den Abgängen von Bernhard Zaremba und Hans Weißfloch zum SV Losaurach, und den Zugängen Kurt Haas, Raimund Swoboda (nur kurz), Jürgen Brodowsky; Gerhard Zimmermann (Langenzenn) und erstmals aus unserer eigenen Jugend Hans Schlager, Erwin Jokisch, Werner Brunner und Herbert Deinzer, hatten wir einen festen Stamm von 28 Akteuren, die gewillt waren, den Abstieg vergessen zu lassen und wieder in die B-Klasse zurückkehren wollten. Bis zur Winterpause gelang dies auch sehr ordentlich. Bei nur 2 Niederlagen war man Tabellenführer. Die eingesetzten Spieler sind inder Jahresstatistik 1972 aufgelistet.

Zum Jahresende 1972 hatte der Verein 188 Mitglieder und einen Kassenbestand von DM 11.746,00 abzgl. Darl. bei Brauhaus Wilhermsdorf DM 5.000,00.

 

Das Jahr 1973 begann mit einer ruhigen Hauptversammlung an der 56 Mitglieder teilnahmen. Der Faschingsball, diesmal wieder im Saal des Gasthauses „Rotes Roß“ brachte mit einer Nettoeinnahme von DM 450,00 (Musikkosten DM 550,00) erheblich weniger als in den Jahren zuvor. Ein immer größeres Problem war der Zustand des Sportplatzes. Durch die enorme Belastung von nunmehr 5 Mannschaften als einzige Trainings- und Spielmöglichkeit kam man zu dem Entschluß, die Planung für einen zweiten Platz in die Wege zu leiten. Vorstand Alois Liebscher wurde beauftragt mit Grundstücksnachbar Fritz Tiefel Verhandlungen aufzunehmen. Das Sportheim war bis auf etliche kleine Arbeiten (tünchen der Umkleidekabinen, im WC Fliesen einmauern, Türen streichen) fertig gestellt. Durch Martin und Anna Tiefel ist die Gastwirtschaft nun auch sehr gut bewirtschaftet. Dies zeigt sich daran, dass der Verein im Jahr 1973 DM 3.700,00 Pachteinnahmen erhielt; allerdings auch die Unkosten ständig steigen (Strom, Wasser, Gas, Heizöl). Schön war auch, dass Erwin Süß nach einer Aussprache mit dem 1. und 2. Vorstand wieder in den SFL eingetreten ist und auch wieder aktiv dabei war.

 

Vom sportlichen Bereich gibt es für das Jahr 1973 viel Erfreuliches zu berichten. Trotz einiger Niederlagen konnte sich die erste Mannschaft an der Tabellenspitze zusammen mit dem TSV Markt Erlbach behaupten. So musste in einem Entscheidungsspie vor über 800 Zuschauern, (der SFL erhielt einen Eintrittsanteil in Höhe von DM 349,00) am Langenzenner Kärwasonntag, 17. Juni in Wilhermsdorf der Aufsteiger in die B-Klasse ermittelt werden. Durch einen souveränen 3:1 Sieg mit den Torschützen Reinhold Haubner, Rudolf Trapp und Franz Kant stieg das Team von Trainer Emil Fink zum zweitenmal in der Vereinsgeschichte in die B-Klasse auf (siehe Klatte X und Klatte Xa). Zur neuen Saison gab es größere Veränderung im Spielerkader. Reinhold Haubner heiratete nach Altdorf und beendete seine Karriere. Günter Porscha, Heinz Klenk u. a. mußten teils verletzungsbedingt kürzertreten. Aber es gab auch Zugänge zu vermelden. Torwart Josef Kirschbaum (nur kurz) von DJK Fürth, Manfred Durlak, Langenzenn von ASN Pfeil Nürnberg, Peter Wirsching und Willi Heubeck vom TSV Langenzenn und im Lauf der Saison Werner Kerschbaum und Günter Bernhart vom TSV Wilhermsdorf. Auch aus der Jugend erhielt man mit Gerhard Birkmann, Wolfgang Kreuzer und Hans Klinner Nachwuchs.

 

So war man doch für die Saison 1973/74 gut gerüstet und konnte bis zur Winterpause gut mithalten. Im Jahr 1973 trug die erste Mannschaft 39 Spiele aus, davon waren 31 Punktspiele. Gewonnen wurden 18 Spiele, 3 endeten unentschieden und verloren wurden ebenfalls 18 Spiele. Das Torverhältnis lautete: 92 : 95, wobei Rudolf Trapp mit 21 Treffern die meisten erzielte, vor Günter Porscha mit 11 und Ernst Anton mit 10 Toren. Die zweite Mannschaft trug 31 Spiele aus, von denen 14 gewonnen und 14 verloren gingen bei 3 unentschieden. Das Torverhältnis lautete: 117 : 99, wobei Manfred Durlak mit 22 Treffern Torschützenkönig wurde, vor Manfred Daubenberger mit 17 und Kurt Haas mit 16 Toren (Statistik Jahr 1973).

 

Die A-Jugend trug im Jahr 1973 insgesamt 38 Spiele aus. Davon wurden 12 gewonnen, 12 endeten unentschieden und 14 Spiele gingen verloren. Ab 1. Juli 1973 übernahm Franz Kant, Stammspieler der ersten Mannschaft, das Training der Spieler. Willi Kolb, der wegen seines Studiums auswärts wohnte, blieb weiterhin Jugendleiter. (siehe Statistik).
Auch die Schülermannschaft, gecoacht von Lorenz Lampert, Erich Wunderle und Walter Weghorn spielte in der Punktrunde mit und war im Tabellenmittelfeld.

 

Erfreulich war auch die Gründung einer AH-Mannschaft (oder wie sie damals genannt werden wollten III. Mannschaft). Aktive, die nicht mehr so viel Trainingsaufwand betreiben wolllten, aus beruflichen oder privaten Gründen kürzertreten mussten o. ä. fanden hier ein Zuhause. Die Gründungist in einer AH-Chronik von Günther Porscha festgehalten.

 

Ende des Jahres 1973 war der SFL mit seinem fertiggestellten Sportheim, seinen guten sportlichen Leistungen, seiner guten finanziellen Grundlage und seines Zusammenhalts ein angesehener Verein im Umkreis geworden.

 

Zum Jahresende 1973 hatte der Verein 164 Mitglieder (Austritte wegen Auflösung der Sängerabteilung) und einen Kassenbestand von DM 7.326,00 sowie einen Darlehensrest von DM 4.000,00 beim Brauhaus Wilhermsdorf.

 

Bernhard Jakob

SFL-Ehrenvorstand